Kunstmuseen und widersprüchliche Ökologien
Weltanschauungen und Grenzarbeit
DOI:
https://doi.org/10.11576/ao-6029Schlagworte:
Kunstsoziologie, Bewertungen, Quantifizierung, Museum, Grenzarbeit, Kulturpolitik, KulturorganisationAbstract
Kunstmuseen sehen sich in ihrer komplexen sozialen Ökologie multiplen und sich teilweise widersprechenden Erwartungen gegenüber. Dieser Artikel trägt erstens zu einem tieferen Verständnis von Kulturorganisationen bei, indem professionelle Weltsichten mit konkreten Praxen in Verbindung gesetzt werden. Auf Grundlage von Expert*inneninterviews wird die Weltsicht von
Museumsprofessionellen in Deutschland und Österreich rekonstruiert, um spezifische Strategien mit professionellen Annahmen über organisationale Publika wie Kunstexpert*innen, Besucher*innen, Politiker*innen,
Sponsor*innen und Journalist*innen analytisch in Relation zu setzen. Zweitens greife ich auf soziologische Konzepte zu Kunst, (wissenschaftlichem) Wissen und Organisationen zurück, um die Rolle von Organisationen und Professionellen für autonome Strukturen und Logiken der Künste zu erkennen. So zeige ich, wie Kunstmuseen als Filter und Übersetzer an symbolischen Grenzen zwischen Kunst und anderen Sozialsphären fungieren. In diesem
boundary work produzieren Kunstmuseen zugeschnittene Information und Angebote, um multiplen Erwartungen auch bei Widersprüchen gerecht zu werden und gleichzeitig kunstspezifische Kriterien zu schützen. Die Ergebnisse bieten eine neue Perspektive auf kulturelle Felder und Anpassungsstrategien gegenüber den ›hostile worlds‹ der Künste.
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